Im Oktober startet Annelie Weber an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ins siebte Semester ihres Studiengangs Umweltingenieurwesen. Die 21-Jährige ist in ihrer Heimat gesellschaftlich sehr engagiert, etwa im Kreisjugendring und in der Musik-Nachwuchsförderung. Nach ihrem Bachelor-Abschluss strebt sie ein Masterstudium im Bereich Regenerative Energien an.
Warum studieren Sie Umweltingenieurwesen?
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die von Kindheit an einen Traumjob hatten. Schon immer interessierten mich viele, teilweise sehr unterschiedliche Themen. Dementsprechend war mir nach meinem Abitur vorerst auch nicht ganz klar, wie meine weitere schulische/berufliche Laufbahn aussehen würde. Als ich mich dann über die Studiengänge informierte, stieß ich auf Umweltingenieurwesen und entschied mich dafür. Das Studium passt perfekt zu mir. Umwelt und Nachhaltigkeit ist mir seit jeher wichtig und habe mich auch vorher schon damit auseinandergesetzt. Auch die technischen und mathematischen Fächer scheute ich nicht, da ich diese immer in der Schule am liebsten mochte.
Sind Sie da nicht ziemlich allein unter Männern?
Eigentlich nicht. Im Studiengang Umweltingenieurwesen ist der Frauenanteil ziemlich hoch. Ich würde sogar behaupten, dass der Anteil an Männern und Frauen fast ausgeglichen ist. Auch die zu unserer Fakultät gehörenden Bauingenieure haben nicht wenige Frauen mit dabei, wenn auch hier ein bisschen weniger als bei den Umweltingenieuren. Man kann definitiv sagen, dass diese Art von Studiengängen nicht mehr nur bei Männern gut ankommt.
Sie könnten sich einen Master in Regenerativen Energien gut vorstellen. Wofür?
Ziel wäre es, mit diesem Studium die Energiewende aktiv mitzugestalten. Die Branchen Photovoltaik, Energiespeicherung, Wasserstoffsystemtechnik, Wärmepumpensysteme, Netze, Windkraft und Geothermie bieten zunehmend vielfältige Berufsperspektiven.
Nachhaltigkeit ist ja ein großes Thema. Was bedeutet das für Sie?
Nachhaltigkeit ist aktueller denn je und man merkt meiner Meinung nach sehr stark, dass schon seit einiger Zeit ein Umschwung in der Gesellschaft stattfindet. Immer mehr Menschen verstehen, dass jeder für sich seinen Beitrag leisten muss, damit sich letztendlich auch auf der Welt etwas verändern kann! Ich persönlich versuche Nachhaltigkeit immer mehr in meinen Alltag einzubauen. Sei es einfach nur mit Wasser sparsam umzugehen, einen minimalistischeren Lebensstil zu entwickeln oder statt „normalen“ Shampoos und Duschgel die festen Alternativen zu verwenden, um Plastik zu sparen. Bei Autofahrten versuche ich immer Fahrgemeinschaften zu bilden und für eine Urlaubsreise steige ich nur sehr selten in ein Flugzeug. Meiner Meinung nach muss nicht jeder von 0 auf 100 in einen nachhaltigen Lebensstil wechseln. Sich der Wichtigkeit des Themas bewusstwerden und danach sein Leben Schritt für Schritt in die richtige Richtung verändern. Darauf kommt es an.
Wofür möchten Sie das Deutschlandstipendium nutzen?
Die finanzielle Unterstützung ermöglicht es mir zum einen, mich ohne Geldsorgen noch voll und ganz auf die letzten zwei Semester meines Bachelor-Studiums fokussieren zu können und zum anderen auch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht hinten anstellen zu müssen. Dass die ERL Immobiliengruppe vom Unternehmensprofil so gut zu mir passt, ist ein großer Bonus. Ich freue mich, das Deutschlandstipendium zum Netzwerken zu nutzen und auch ein Praktikum in der Firma meines Förderers machen zu können.
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Mein Wunsch für die Zukunft ist es zunächst, mein Studium erfolgreich abzuschließen, um danach in einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Unternehmen meinen Berufsweg zu finden und mein erlerntes Wissen anzuwenden. Mich später mit einem Master-Studium noch weiterzubilden, kann ich mir auch sehr gut vorstellen.
Zum Deutschlandstipendium:
Um die leistungsstärksten und begabtesten Studierenden bestmöglich zu fördern und zu unterstützen, gibt es nun schon seit über zehn Jahren das Deutschlandstipendium. 2010 entwickelte die Bundesregierung damit ein ganz neues Programm, das den Grundstein für den Aufbau einer neuen Stipendienkultur in Deutschland legen sollte. Allein im vergangenen Jahr wurden so bundesweit 28.000 engagierte Top-Studierende unterstützt. Neben überzeugenden studentischen Leistungen wird bei der Auswahl auch großer Wert auf gesellschaftliches Engagement gelegt. Die Stipendiaten und Stipendiatinnen werden von der jeweiligen Hochschule nach einem Bewerbungsprozess ausgewählt. Unterstützt werden sie dann mit 300 Euro im Monat. Die eine Hälfte übernimmt der Bund, die andere Hälfte kommt von Privatstiftern oder eben Unternehmen wie der ERL Immobiliengruppe.