Es dauert nicht lange, da klopft auch schon die erste Dame an die Tür des Betreuungsbüros und wünscht einen guten Morgen. Gertraud Achtnicht hat heute Dienst und freut sich immer über einen kleinen Ratsch. „Ich höre mir alle Sorgen und Nöte meiner Bewohner an und bin manchmal auch seelsorgerisch tätig“, sagt sie zu ihrer Aufgabe. „Man muss sich die Zeit nehmen und ins Gespräch kommen.“ So haben die Menschen im Betreuten Wohnen einen festen Ansprechpartner, an den sie sich jederzeit vertrauensvoll wenden können. Mit dem guten Gewissen, dass immer jemand da ist, der ihnen zuhört und sich um die Anliegen kümmert. Dazu gehört auch Organisatorisches, wenn etwa ein Brief verschickt oder ein Frisör vermittelt werden soll.
Über das Handy und ein Notizbuch halten sich Gertraud Achtnicht und Ramona Penn gegenseitig informiert, was während einer Schicht passiert. Inzwischen haben sich beide ihren vertrauten Personenkreis aufgebaut und schätzen die persönlichen Kontakte. Hier kennt jeder jeden – das gibt Bewohnern ein zusätzliches Plus an Sicherheit und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Soll es ein Eis, Pizza oder doch lieber Leberkäse sein?
Wenn die Bewohner in Wörth a.d. Isar eins mögen, dann ist das Geselligkeit bei deftiger Kulinarik. „Im Sommer gehen wir gerne Eis essen, dazu gibt es Pizzaabende im Gemeinschaftsraum“, erzählt Gertraud Achtnicht. Beim Fastenessen wurden bereits kiloweise Kartoffeln geschält und dazu Quark sowie Eier gereicht. Mittags bringt der lokale Metzger warmes Essen vorbei, das die Bewohner vorher bestellen können. Selbstverständlich steht ein Leberkäse da häufiger auf dem Speiseplan. Und soll es mal ein Döner sein, brauchen die Bewohner nicht weit zu gehen: Direkt gegenüber des Betreuten Wohnens befinden sich Imbisse sowie ein Supermarkt in zentraler Lage, ebenso wie Apotheken und andere Geschäfte des täglichen Bedarfs.
Besonders viel Laune machen musikalische Einlagen im Gemeinschaftsraum: Zur Begleitung einer Gitarre werden alte Volkslieder angestimmt. Bei Spielenachmittagen schaut auch die Seniorenbeauftragte von Wörth a.d. Isar ab und an vorbei, um gemeinsam Zeit mit den Bewohnern zu verbringen. Dann werden stapelweise Brett-, Würfel- und Kartenspiele ausgepackt – von Kniffel bis hin zu Memory. „Wir schauen, dass Schwung reinkommt und sich immer was tut“, sagt Gertraud Achtnicht. Sitzgymnastik, Muttertagsfeiern und andere Feste bereichern das Veranstaltungsprogramm.

Servicebüro, 24-Stunden-Notruf und barrierefreie Umgebung
Für Gertraud Achtnicht ist es die bunte Mischung an Aufgaben und Menschen, die ihren Job so abwechslungsreich macht. Der Dank für eine perfekte Organisation sind kleine Aufmerksamkeiten, die sie regelmäßig von ihren Bewohnern erhält. Die können sich durch den Service des Betreuungsbüros und einem zusätzlichen 24-Stunden-Notruf in einer barrierefreien Umgebung rundum aufgehoben fühlen. Und natürlich wegen des guten Essens, das in Wörth a.d. Isar einfach dazu gehört.


Sie haben sich für das Betreute Wohnen entschieden: Zwei Bewohner erzählen
Josef Obermeier ist 74 Jahre alt und hat zeitlebens in Wörth a.d. Isar gewohnt. Der 83-jährige Pater Joachim von Wetzel war nach seinem Studium an einer Päpstlichen Universität in Rom über ein halbes Jahrhundert als Priester in Regensburg tätig. Beide haben aus verschiedensten Gründen im Betreuten Wohnen zusammengefunden und genießen dort ihr Leben. Wir haben mit ihnen über die Motive gesprochen.
Wieso haben Sie Ihr vorheriges Zuhause gegen die Gemeinschaft im Betreuten Wohnen getauscht?
Josef Obermeier: Ich habe allein in einem Einfamilienhaus mit großem Garten gelebt. Eines Tages wurde ich daheim bewusstlos, ohne dass es zunächst jemand mitbekam. Da meinte der Doktor, dass es so nicht mehr geht. Daraufhin habe ich mein Haus verkauft und bin im Februar 2024 ins Betreute Wohnen gezogen.
Pater Joachim von Wetzel: Mein Hauptwohnsitz war lange in Berlin. Nach meinem Studium hat es mich zum Lazarus-Orden nach Regensburg gezogen. Auch in der Normandie war ich einige Jahre in einem Kloster tätig. In Postau wohnte ich im Nebengebäude eines Schlosses, bis das Anwesen verkauft wurde. Wegen meiner körperlichen Beeinträchtigungen bin ich dann umgezogen.
Was schätzen Sie besonders am Betreuten Wohnen und dem Standort in Wörth a.d. Isar?
Josef Obermeier: Ohne den 24-Stunden-Notrufknopf am Arm möchte ich nicht mehr leben. Das Betreuungsbüro gibt mir zusätzliche Sicherheit und hilft mir bei jeder Kleinigkeit.
Pater Joachim von Wetzel: Ich habe hier alles, was ich brauche, direkt vor der Haustür: Supermärkte, eine Bank, die Post und Ärzte sind gleich ums Eck. Im Betreuten Wohnen komme ich auch mit meinem Rollator sehr gut zurecht. Meine Ordensbrüder besuchen mich bis heute und dann führen wir geistige Gespräche und unterhalten uns über Fußball.
Bei welchen Aktivitäten sind Sie gerne dabei?
Josef Obermeier: Ich bin überall dabei, wo es nur geht. Vor allem die Kaffee- und Kuchennachmittage im Gemeinschaftsraum sind sehr beliebt. Außerdem kommen sogar Besucher aus der örtlichen Pfarrgemeinde zu Spieleabenden vorbei. Als nächstes mache ich aber erstmal einen Ausflug mit meiner Tochter und meinem Schwiegersohn nach Mallorca. Dort mieten wir uns eine Ferienwohnung. Urlaub muss schließlich auch sein.
Pater Joachim von Wetzel: Ich arbeite gerne an den monatlichen Veranstaltungsplänen mit und helfe beim Kochen. Da kommt mir meine Erfahrung als Koch und Konditor zugute. Für Weihnachten habe ich schon eine eigene Holzkrippe geschnitzt, die wir dann im Gemeinschaftsraum aufgestellt haben.


