"Die Erwartungshaltung der Eltern im Vergleich zu früheren Generationen hat sich deutlich verändert. War es vor 20 Jahren noch üblich, von den Kindern im Pflegefall Hilfe zu bekommen, möchte die heutige Generation 55plus ihren Nachkommen keine Bürde sein", berichtet Verena Ortmann, Leiterin der mhplus Pflegekasse.
Die heute Über-55-Jährigen sorgen für das Alter vor, sehr viel mehr als die Generationen vor ihnen. Dabei sind, auch das zeigt die Studie, vor allem die, die Kinder haben, besonders gewissenhaft. Sie haben Geld zurückgelegt oder in eine Immobilie investiert. "Das Verantwortungsbewusstsein bei Eltern ist erkennbar ausgeprägter", sagt auch Olaf Engemann, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK).
Selbstbestimmtes Leben im Alter
Doch es geht der Generation 55plus nicht nur darum, die Erben von Belastungen fern zu halten. Sie will auch möglichst lange selbstbestimmt leben. Das eigene Zuhause ist dabei zwar noch immer der Ort, wo die meisten das Alter verbringen möchten. Doch immer mehr Studienteilnehmer können sich auch Alternativen vorstellen. Das reicht vom Mehr-Generationen-Haus über eine Senioren-WG bis hin zum Leben in einer altersgerechten und barrierefreien Wohnung, die an ein Pflegeheim angeschlossen ist.
Tatsächlich sind es gerade die Pflegeimmobilien, die bei der persönlichen Altersvorsorge eine immer größere Rolle spielen. Mit dem Erwerb einer solchen Immobilie sichert der Käufer sich selber oder einem Angehörigen nicht nur künftig einen Platz in einem der Seniorenheime des Betreibers. Er verhindert auch, dass im Pflegefall Angehörige belastet werden. Und genau dies ist den Über-55-Jährigen ja besonders wichtig.