Ein wahres Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit wurde kürzlich in Fuchsta ...
Ein wahres Vorzeigeobjekt in Sachen Nachhaltigkeit wurde kürzlich in Fuchstal fertiggestellt. Die Pflegeimmobilie ist das erste ERL-Objekt, das nach dem aktuellen QNG-Standard zertifiziert wird.Foto-Quelle: ERL Immobiliengruppe

Nachhaltigkeit am Bau

Nachhaltigkeit am Bau bedeutet so viel mehr als Umweltschutz. Nachhaltige Immobilien stehen für hohe Wohnqualität, niedrige Kosten und langfristig stabile Einnahmen.

Nachhaltige Gebäude erfreuen sich sowohl bei Eigennutzern als auch bei Kapitalanlegern größter Beliebtheit. Schon allein aus Kostengründen ist diese durchdachte Bauweise äußerst spannend, bietet
sie doch nicht nur lukrative Förderungen, sondern hilft auch langfristig, Geldbeutel und Umwelt zu schonen. Doch die modernen Objekte haben weit mehr zu bieten als finanzielle Vorteile.
Hartmut Teetz ist als Leiter der Projektförderung bei der ERL Immobiliengruppe tief in das Thema Nachhaltigkeit eingetaucht und klärt auf: Was bedeutet Nachhaltigkeit am Bau?

KfW, QNG, GEG? Wofür stehen all die Begriffe?
Viele Immobilien sind mit verschiedensten Zusätzen gekennzeichnet. Der aktuelle Standard, den viele ERL-Objekte nachweisen können, lautet „Effizienzhaus KfW 40 Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude mit QNG“. Doch was genau bedeutet das?

KfW: KfW ist die Abkürzung für „Kreditanstalt für Wiederaufbau“. Es handelt sich dabei um eine deutsche Förderbank, die verschiedenste Förderprogramme bietet.
KfW 40: Die Zahl 40 bezieht sich auf den Jahresverbrauch einzusetzender Energie (Primärenergie) einer Immobilie. Ein Wohngebäude mit KfW 40-Standard darf maximal 40 % der Primärenergie verglichen mit einem Referenzgebäude nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbrauchen.
KFN: Klimafreundlicher Neubau – die KFN-Förderung löst seit 1. März 2023 die bislang vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verantwortete Neubauförderung ab.
KFWG: Das Klimafreundliche Wohngebäude erfüllt hohe Anforderungen bezüglich des Treibhausgases, entspricht dem Standard Effizienzhaus 40 bzw. Effizienzgebäude 40 und darf keinen Wärmeerzeuger auf Basis fossiler Energie oder Biomasse aufweisen.
QNG: Beim „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ handelt es sich um ein staatliches
Gebäudesiegel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Um dieses Siegel zu erhalten, muss man strenge Kriterien erfüllen und diese von einer anerkannten Einrichtung
wie der DGNB oder dem BiRN überprüfen lassen.
DGNB: Die „Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen“ hat es sich zum Ziel gemacht, Gebäude von der Planung über den Bau bis hin zur Nutzung und sogar Weiter- oder Umnutzung nachhaltig zu gestalten und dafür ein Zertifizierungssystem zu entwickeln. Die DGNB ist berechtigt,
Objekte mit dem QNG auszuzeichnen.
BiRN: Das „Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen“ verfolgt ähnliche Ziele wie die DGNB und kann ebenfalls Gebäude nach allgemein gültigen Standards zertifizieren.
GEG: Das Gebäudeenergiegesetz legt fest, welche Energiestandards Gebäude erfüllen müssen. Insbesondere Heizungen sollen mit der Neuregelung ab 2024 künftig nur noch mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Hartmut Teetz ist Leiter der Projektförderung. Er beschäftigt sich intensiv  ...
Hartmut Teetz ist Leiter der Projektförderung. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit.Foto-Quelle: ERL Immobiliengruppe

Welchen Vorteil bieten Zertifikate?

Zertifikate dienen einerseits der Sicherheit des Endkunden. Seit das Thema Nachhaltigkeit zum Trend geworden ist, springen auch immer mehr unseriöse Anbieter auf diesen Zug auf. Unsere zertifizierten Produkte sind nachweislich überprüft worden und erfüllen die vorgegebenen
Standards.
Andererseits bieten Zertifikate gerade in der Immobilienbranche finanzielle Vorteile, weil es für zertifizierte Gebäude oft günstige Darlehen wie KfW-Kredite oder Förderungen gibt.


Welche Auflagen müssen zertifizierte Gebäude erfüllen?

Je nach angestrebtem Qualitätssiegel sind bis zu 400 unterschiedliche Kriterien zu erfüllen und auch nachzuweisen. Zusammenfassend erfüllen ERL-Objekte höchste Standards in den fünf Bereichen Ökologie, Soziales, Ökonomie, Prozessqualität und Technische Qualität.

Ökologie: Zu den ökologischen Auflagen zählen z.B. schadstoffarme Materialien, nachhaltige Heizsysteme auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen, geringer CO²-Ausstoß und auch die Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Baustoffe.
Soziales: Auch soziale Aspekte erfüllen die ERL-Objekte. Das beginnt bereits in der Bauphase: Mit fairer Bezahlung, Vier-Tage-Woche (wo möglich) oder modernen Arbeitsmitteln sorgt ERL für eine angenehme Arbeitsatmosphäre für seine Handwerker.
Doch auch die Nutzung der Objekte soll sozial sein. Mit der Spezialisierung auf seniorengerechte Bauformen reagiert man auf den demografischen Wandel und bietet nicht nur Senioren, sondern auch Menschen mit und ohne Handicap die Möglichkeit, so eigenständig wie möglich zu leben – und das an zentralen Orten mitten im öffentlichen Geschehen.
Bei der Zertifizierung werden darüber hinaus auch die hohen Anforderungen zur Schadstoffvermeidung, der sommerliche Wärmeschutz und der Schallschutz geprüft und damit das gesunde Wohnklima gesteigert.
Ökonomie: Die Objekte sollen natürlich auch langfristig finanzielle Sicherheit bieten. Dies erreicht man mit Faktoren wie einer zentralen Lage, langfristigen Verträgen mit renommierten Betreibern, aber auch durch die Abnahmen neutraler Gutachter.
Prozessqualität: Hier werden schriftliche Zielvereinbarungen für Nachhaltigkeitsaspekte auch in Form einer Baubeschreibung dokumentiert.
Technische Qualität: Baubegleitende Qualitätskontrollen durch einen externen Energieberater mit der Dokumentation und einer abschließenden Bestätigung nach Baudurchführung bescheinigen die Einhaltung der hohen Anforderungen.

Worin liegt der persönliche Nutzen?

Eigennutzer profitieren in erster Linie von der hohen Wohnqualität der nachhaltigen Gebäude. Lichtdurchflutete Räume und angenehme Luft tragen enorm zum Wohlbefinden bei. Barrierefreie Bauweise mit raffinierten Details wie Haltevorrichtungen im Bad, elektrischen Rollos oder Schiebetüren in einigen Räumen erleichtern einem den Alltag. Und durch die zentrale Lage sind sämtliche Einrichtungen vom Arzt über die Kirche bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten schnell erreichbar. Außerdem bleiben die Neben- und Instandhaltungskosten über Jahre hinweg gering.
Kapitalanleger profitieren ebenso von langfristiger finanzieller Sicherheit durch Wertstabilität. Zusätzlich bieten die Fördermöglichkeiten interessante Anreize.

Dieser Beitrag ist im ERL Printmagazin 2023 erschienen. Das gesamte Magazin mit vielen weiteren spannenden Berichten finden Sie hier.