Auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft: Vorstand Michael Erl sprach Julia  ...
Auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft: Vorstand Michael Erl sprach Julia nach ihrer bestandenen Abschlussprüfung herzliche Glückwünsche aus. Er freut sich, dass sich auch weiterhin das ERL-Team verstärken will.Foto-Quelle: ERL Immobiliengruppe

Statt an die Hochschule geht es auf die Meisterschule

Die ERL Immobiliengruppe sollte nur eine Etappe auf ihrem Weg zur Karriere sein. Doch nun hat Julia Kagleder ihre Pläne umgeschmissen: Sie macht ihren Meister und wird schon bald auf die ERL Baustellen zurückkehren.

Gleich nach dem Abi hat Julia eine Ausbildung zur Maurerin gestartet. Ihr Wunsch war es, nach der Lehrzeit Bauingenieurwesen zu studieren. Doch die Arbeit auf der Baustelle hat sie in den letzten Jahren so begeistert, dass sie nun auf dem Bau bleiben will. Ihre Geschichte erzählt sie im Interview:

ERL: Du hast Abi. Richtig?
Julia: Ja, das stimmt.

ERL: Warum hast du dich nach der Schule ausgerechnet für den Beruf der Maurerin entschieden?
Julia: Ich hatte ursprünglich den Plan, Bauingenieurwesen zu studieren und wollte vorher noch etwas Praxiserfahrung sammeln. Also entschied ich mich dazu, vor dem Studium eine Ausbildung zu machen. Der Beruf Maurerin wurde es, da ich da am meisten Praxiserfahrung sammeln kann und auch weil ich zuhause immer mitangepackt habe, wo ich konnte.

ERL: Wie lange hat deine Ausbildung gedauert?
Julia: Ich konnte meine Ausbildung von 3 auf 2 Jahre verkürzen.

ERL: Wie erging es dir in dem doch recht typischen Männerberuf?
Julia: Es ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen. Es ist ein körperlich anstrengender Beruf. Allerdings ist es auch nicht schlimm, wenn man mal etwas nicht kann. Mir wurde immer sofort geholfen. Ich hatte tolle Kollegen, die mir alles gezeigt und erklärt haben. Man muss sich als Frau aber auch oft beweisen. Auf die Aussage „Ich arbeite als Maurerin“ oder „Ich arbeite hier“ bin ich oftmals auf Verwunderung gestoßen. Dumme Sprüche oder herablassende Kommentare waren keine Seltenheit. Ich hatte aber immer jemanden, an den ich mich wenden konnte und hab mich bei den Kollegen gut aufgehoben gefühlt.

Bei einem Azubiaustausch in der Schweiz lernte Julia Kagleder auch das klass ...
Bei einem Azubiaustausch in der Schweiz lernte Julia Kagleder auch das klassische Maurerhandwerk kennen, das es in Deutschland aufgrund vieler Fertigteile kaum noch gibt.Foto-Quelle: privat

ERL: Du hast im Abschlusszeugnis der Berufsschule den Traumschnitt von 1,0. Damit stehen die viele Türen offen. Dennoch hast du den Traum vom Studium über Bord geworfen und dich für die Meisterschule entschieden. Warum?
Julia: Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich im Handwerk bleiben will. In den nächsten 1,5 Jahren werde ich die Meisterschule besuchen und dann so schnell wie möglich auf die Baustelle zurückkehren.

ERL: Du kommst zurück zu ERL. Welche Position wirst du dann haben?
Julia: Unmittelbar nach der Schule möchte ich auf jeden Fall auf die Baustelle zurück. Langfristig ist aktuell der Plan, dass ich ins Büro gehe – zumindest zeitweise. Weiteres ist noch nicht geklärt.

Personalreferent Thomas Ebenbeck begleitete Julia zur Abschlussfeier. Im Abs ...
Personalreferent Thomas Ebenbeck begleitete Julia zur Abschlussfeier. Im Abschlusszeugnis hat sie den Traumschnitt 1,0 erreicht.Foto-Quelle: ERL-Immobiliengruppe

ERL: Was fasziniert sich an der Baustelle?
Julia: Ich bin gerne draußen, egal bei welchem Wetter. Ich kann es mir gerade nicht vorstellen, nur im Büro zu sitzen. Ich bin gerne aktiv und ich finde die Art und den Umgang auf der Baustelle toll. Außerdem lerne ich viel fürs Leben, treffe auf viele Kulturen und habe viel Spaß an der Arbeit. Ich sehe am Ende des Tages, was ich geschafft habe.

ERL: Wie war die Ausbildung bei ERL? Was hat dir gefallen, wo gibt es Kritik?
Julia: Ich hatte eine schöne Lehrzeit. Ich hätte aber gerne mehr traditionelle Maurerarbeiten gemacht. Da wir bei ERL sehr viele Fertigteile haben, kam das etwas zu kurz.

ERL: Was waren die schönsten oder auch härtesten Momente während der Ausbildung?
Julia: Ich habe viele Freunde gefunden, mit denen ich auch weiterhin Kontakt haben möchte. Wir hatten immer Spaß und jeder hält zusammen. Es ist allerdings nicht immer einfach. Ich hatte auch oft Zweifel, ob es doch das Richtige ist, als Frau in einem doch männerdominierten Beruf zu arbeiten. Wie es halt üblich ist, wird es nicht von jedem als Beruf für Frauen angesehen. Trotzdem würde ich die Ausbildung nochmal machen, weil Maurerin einfach ein sehr schöner Beruf ist.

ERL: Was möchtest du anderen jungen Schulabgängern mit auf den Weg geben?
Julia: Eine Ausbildung schadet nie, egal in welchem Gewerk und egal bei welchem Abschluss! Danach kann man immer noch alles machen. Es gibt viele verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Arbeit soll auch Spaß machen!

Auch für ihre besonderen Leistungen bei der Gesellenprüfung wurde Julia (2.v ...
Auch für ihre besonderen Leistungen bei der Gesellenprüfung wurde Julia (2.v.li.) von Vertretern der Schlagmann-Edmüller-Stiftung und der Handwerkskammer geehrt. Neben Fortbildungsgutscheinen gab es Blumen und eine Wasserwaage.Foto-Quelle: privat